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Abak Safaei-Rad - Schauspielerin

Schauspiel-Agentur: Goldberlin
Fotos: Sven Serkis

Die in Köln geborene Schauspielerin Abak Safaei-Rad kann auf eine langjährige erfolgreiche Theaterkarriere zurückblicken. Seit mehr als 20 Jahren arbeitet sie ohne Unterbrechung fest an verschiedenen Theatern. In den letzten Jahren kamen darüber hinaus auch verstärkt Engagements vor der Kamera hinzu. Aktuell kann man Abak Safaei-Rad in der erst kürzlich bei den Canneseries mit zwei Preisen ausgezeichneten Sky-Serie „Souls“ sehen, in der sie an der Seite von Brigitte Hobmeier spielt. Und bei der diesjährigen Berlinale konnte man sie in Andreas Dresens Wettbewerbsbeitrag RABIYE KURNAZ VS. GEORGE W. BUSH in einer kleinen Rolle als Menschenrechtsanwältin sehen. 

Ihre Leidenschaft für das Theater entdeckte Safaei-Rad 16jährig, als sie im Rahmen eines Literaturkurses ihrer Schule die Hauptrolle in „Die Unbekannte aus der Seine“ von Ödön von Horvath übernahm. Ihre Spielfreude brachte sie daraufhin in den „Jugendclub“ des Schauspiel Köln des damaligen Intendanten Günther Kremer. Gleich nach ihrem Abitur begann sie ihr Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Theater Hannover, das sie 1999 erfolgreich abschloss und wurde von dem bereits viel beachteten Jungregisseur Armin Petras nach Kassel in sein Ensemble geholt, wo er sie u.a. als Cassio in Shakespeares „Othello“ besetzte. Im Anschluss wechselte sie mit Petras 2001 an die größte Sprechbühne Deutschlands, dem Schauspiel Frankfurt, wo er sie als Klara in Hebbels „Maria Magdalena“, in der Rolle der Franziska in Lessings „Minna von Barnhelm“ und in Godarts „2 oder 3 Dinge, die ich von ihr weiß“ besetzte.  In Frankfurt begann auch die überaus fruchtbare Zusammenarbeit Safaei-Rads mit der Choreographin Wanda Golonka. In ihrer acht Jahre dauernden Ensemble-Tätigkeit am Schauspiel Frankfurt entstanden aus dieser Zusammenarbeit die „Antigone“ von Hölderlin und das Tanzstück „Alice Blue“. Außerdem zählt das Jelinek-Stück „Ulrike Maria Stuart“ unter der Regie von Peter Kastenmüller zu den wichtigen Theaterarbeiten von Abak Safaei-Rad am Schauspiel Frankfurt.

Mit der Spielzeit 2009/2010 beendete sie ihre Tätigkeit in Frankfurt und zog nach Berlin, um dort für vier Jahre als freischaffende Schauspielerin zu arbeiten. In dieser Zeit stand Safaei-Rad neben einer neuerlichen Zusammenarbeit mit Wanda Golonka für das Tanzstück „Rrungs“ in der Volksbühne und Auftritten am Anhaltischen Theater Dessau, dem Deutschen Theater Berlin, dem Staatsschauspiel Hannover und den Salzburger Festspielen auch erstmals auf der Bühne ihres heutigen „Zuhauses“, dem Gorki Theater: Unter der Regie von Hans-Werner Kroesinger spielte sie in „Making of History“. 2013 wurde sie dann wieder festes Ensemblemitglied, jetzt am äußerst renommierten Staatstheater Stuttgart, wo sie u.a. mit Schorsch Kamerun, dem angesagten Performancekollektiv She She Pop und René Pollesch zusammenarbeitete. Unter der Regie von Martin Laberenz verkörperte sie in Dostojewskis „Der Idiot“ die Figur der Generalin und unter der Regie von Sebastian Hartmann stand sie u.a. für Clemens Meyers Stück „Im Stein“ und „Der Raub der Sabinerinnen“ auf der Bühne. Seit 2019 gehörte sie zum Ensemble des für seine aktuellen und vielfältigen Arbeiten hoch angesehenen Gorki Theaters unter Shermin Langhoff in Berlin, wo sie unter anderem unter der Regie von Martha Górnicka in der Chor-Darbietung „Das Grundgesetz“, dem Sybille Berg-Stück „Hasstriptychon“ oder Yael Ronens „Next Generation“ auftrat und unter der Regie von Oliver Frilijic in „Anna Karenina oder Arme Leute“ nach Tolstoi oder dem Performance-Stück „Alles außer Kontrolle“ und „Mutter Courage und ihre Kinder“ von Brecht zu sehen war. Seit Januar 2023 kann man Abak Safaei-Rad auf der Bühne im Schauspielhaus Hamburg sehen. Dort performt sie unter der Regie von Philipp Stölzl das Stück „Der lange Schlaf”. 

Auch wenn Abak Safaei-Rad bereits seit 2007 vor der Kamera arbeitet, sofern ihre Theater-Engagements es zuließen, muss das Kino- und Fernseh-Publikum sie erst noch entdecken, was aber bei Safaei-Rads überschäumendem Spieltrieb und ihrer Arbeitswut nur eine Frage der Zeit sein dürfte. 2012 konnte man sie im Rahmen des Berlinale Forums in Calle Overwegs Dokufiction BEZIEHUNGSWEISEN in einer Hauptrolle auf der großen Leinwand sehen, in der Rolle der Maretta spielte sie 2020 in dem vielbeachteten und mehrfach ausgezeichneten FUTUR 3 von Faraz Shariat und Tim Trageser holte sie 2021 als Staatsanwältin in seinen „Tatort Mainz – Angeklagt“, wo sie an der Seite von Heike Makatsch und Sebastian Blomberg zu sehen war. Ein weiteres Projekt, in dem man sie demnächst sehen kann, ist die für Netflix von Sven Bohse und Florian Dietrich produzierte Serie „The Grimm Reality”. Bisher gibt es noch keinen offiziellen Ausstrahlungstermin für die Serie. 

Dafür dürfte die Stimme von Abak Safaei-Rad nicht nur der riesigen Audio-Gemeinde seit langem bestens bekannt sein. Bereits Ende der 80er Jahre begann sie als Hörfunkkind für den WDR zu arbeiten und gab während ihres Studiums der Tochter von Commessario Brunetti in den Donna Leon-Hörspielen des SWR ihre Stimme.  Es folgten u.a. zahlreiche Hörspiele für den WDR und viele Beiträge für Radiofeatures bei Wissens- und Literaturformaten des SWR.  Seit 2011 spricht sie auch immer wieder den „Ohrenbär“ beim rbb. Für den Argon Verlag las sie das Sachbuch „Gibst du mir mal die Hautfarbe-mit Kindern über Rassismus sprechen“ ein. Die Hörbücher „Die Marveller – Magie aus dem Licht der Dunkelheit“ und das Literaturdebüt von Tomi Obara „Freundin bleibst du immer“ erschienen im Sommer 2022. Und erst Ende Oktober durften sich die Hörfans Abak Safaei-Rad´s Stimme in dem Hörbuch „Alle_Zeit – Eine Frage von Macht und Freiheit“ von Theresa Bücker zu Ohren kommen lassen. Im Juni 2022 wurde das Hörspiel „Pisten“ ein Monolog von Penda Diouf, welches unter der Regie von Christine Nagel entstand, von der Deutsche Akademie der Darstellenden Künste in Frankfurt am Main zum Hörspiel des Monats gekürt. 

Abak Safaei-Rad engagiert sich in ihrer Freizeit immer wieder hands-on für caritative Organisationen. So arbeitete sie beispielsweise ehrenamtlich in der Straffälligen Bewährungshilfe oder fuhr durch Berlin, um Essensspenden für die Berliner Tafel e.V. einzusammeln. 

Sie lebt in Berlin.